Der Whiskey fließt, die Brüste wackeln

Seien wir ehrlich, die Musik dieser New Yorker Band ist nicht wirklich was besonderes. Erdiger Karohemden-Rock für Gefühlige. Aber er funktioniert, jetzt in erweiterter Besetzung, bei der Feuerprobe der Songs des im Februar erscheinenden selbstbetitelten Albums.

Eine Band, die unfassbar dankbar ist, sich vor einem frenetischen Publikum einen abschrammeln zu dürfen. Sie bringen schon ein paar gute Melodien mit, so ehrlich muss man sein. Aber das ist es nicht, was funktioniert. Je länger sie spielen, desto nasser werden die Hemden (Schweiß) und die Kehlen (Whiskey), Billy McCarthy bauchpinselt Berlin, und sogar ich glaube, dass er das ernst meint. Alle anderen glauben es ohne Zweifel.

In der ersten Reihe steht eine Frau, Mitte, Ende Vierzig. Sie springt so sehr, dass sie ihre Brüste festhalten muss. Es sieht aus, wie das pure Glück und ich bin ganz gerührt. Neben mir steht ein Junge, zwischen 14 und 16, ist mit seinem Vater da. Er klatscht unbeholfen aber fanatisch. Ich wünsche mir, dass das sein erstes Konzert ist. Und vielleicht ist das das größte Kompliment, das man einer Band machen kann.